Naturschutz Wismarbucht


Betreuungsbericht des Buchtrangers Wismarbucht 2010

Datum: 01. Mai, 2018

Zeitraum 1.11.2009 – 31.10. 2010

0. Vorbemerkung

Mit Beginn des Berichtsjahres 2010, d.h. vom 1.11.2009 ab, erfolgte in erster Linie die Auswertung der Luftaufnahmen zur Erfassung der wasserseitigen Belastungen durch Sportboote, Berufsschifffahrt , Angler, Kite-Surfer und Windsurfer auf der Wismarbucht. In der Folge waren es dann die landseitigen Tätigkeiten wie Kontakte zu den Wassersportvereinen und Interessengruppen, Behörden und Gemeinden sowie zu den Verantwortlichen der Marinas und Wassersporthäfen.
Nach dem Kranen und der Instandsetzung des Motorseglers „RUNA“ waren die Vorbereitungen für die wasserseitig anstehenden Arbeitsaufgaben abgeschlossen. Mit Beginn der Wassersportsaison waren wiederum die Kontroll- und Beobachtungstouren zur Einhaltung der Regeln der Freiwilligen Vereinbarung und der Beobachtung der Natur im Sinne des europäischen FFH- und Vogelschutzgebietes vorrangige Aufgaben.

Die Gliederungspunkte dieses Betreuungsberichtes sind entsprechend der Anlage 3,
Personelle Betreuung des Natura 2000-Gebietes DE 1934-302 „Wismarbucht“ durch einen „Buchtranger“ im Zusammenhang mit der weiteren Akzeptanzsteigerung bei der Umsetzung des Managamentplanes , Pkt. 2, Gliederungspunkte des jährlichen Betreuungsberichtes, angeordnet.

1. Bericht über die Ergebnisse der Kontrolle der Einhaltung der Freiwilligen Vereinbarung „Naturschutz, Wassersport und Angeln in der Wismarbucht“:

Die witterungsbedingt in diesem Jahr erst ab April begonnenen Kontrollfahrten auf dem Landwege führten wie im Vorjahr zu dem Ergebnis, dass bereits in diesem Monat Kite- und Windsurfer auf der Wismarbucht aktiv waren.
Leider musste auch in diesem Jahr vor und gleich zu Beginn der Wassersportsaison festgestellt werden, dass für die Surfer aller Art keine Regeln zu gelten scheinen. Da die vereinbarten Wasserflächen laut freiwilliger Vereinbarung nur für die Zeit vom 1.5. – 15.9. des Jahres freigegeben sind, müssen diese Aktivitäten als Verstöße gewertet werden.
Im Laufe des Jahres bestätigte sich dann der Trend zu dem erhöhten Surfer-Aufkommen. Hier wurden nicht nur vermehrt Surfer auf der Wismarbucht festgestellt, sondern auch die „illegalen“ Zugänge zu den befahrenen Wasserflächen wurde weiterhin genutzt.
Bis auf wenige Standorte war hiervon die gesamte Wismarbucht betroffen. Auf Grund der Kfz-Kennzeichen war zu erkennen, dass nicht in erster Linie einheimische, sondern mehr auswärtige Surfer tätig waren.
Entgegen den Erfahrungen im letzten Jahr war bei den von mir angesprochenen Surfern nicht mehr ein verständnisvolles Zuhören, sondern vermehrt Unverständnis und Ablehnung gegenüber unseren Zielen zu erkennen. Die Annahme von Flyern und unseren Faltblättern wurde wiederholt verweigert und sie waren nicht von ihrem Sport abzubringen.
Gleiche Erfahrungen mussten auch uns unterstützende Naturfreunde, insbesondere an der inneren östlichen Wismarbucht, machen, die bei der Ansprache einiger Kite-Surfer an der Steganlage des Redentiner Segelvereins sogar mit Polizeiandrohung wegen Belästigung abgewiesen wurden! ( Die Aufstellung unserer Hinweis- und Warnschilder wurde dabei als illegal bzw. rechtswidrig bezeichnet).

Ebenfalls wurden selbstverständlich Segelyachten, Motorboote, Angelboote, Kanus und Paddelboote beobachtet.
Erfreulich war hier der Trend, wie schon in den Vorjahresberichten dargestellt, positiv.
Bis auf wenige Vorkommnisse, meist aus Unkenntnis der Regeln, wurden diese von den genannten Wassersportlern akzeptiert und auch eingehalten.
Aus vielen persönlichen Gesprächen mit den einheimischen Wassersportlern war zu erkennen, dass durch die Präsenz des Buchtrangers an Land und zu Wasser eine höhere Sensibilität für den Naturschutz auf der Wismarbucht bei den Wassersportlern vorhanden ist.

Wind und Wetter sind entscheidende Faktoren für das Verhalten auf dem Wasser.
Große Ansammlungen von ankernden Booten, wenn auch im erlaubten Bereich, sind immer Beeinträchtigungen für die entsprechenden Wasservögel.
Im Folgenden soll auf die einzelnen Teilabschnitte mit den festgestellten Schwerpunkten auf der Wismarbucht eingegangen werden.
Kartografische Verortung und Anzahl von gesichteten Wasservögeln, sonstigen Tieren und Regelverstößen sind in den jeweiligen Feldprotokollen enthalten.

Klützer Höved – Tarnewitzer Huk

Auf der Boltenhagener Bucht ist relativ wenig Schiffsverkehr. Fahrgastschiffe und Fischerboote, Motorboote, vereinzelt Segler sowie Angler bestimmen hier das Bild.
Verstöße wurden keine festgestellt.

Wohlenberger Wiek mit Insel Lieps

Das turnusmäßige Anfahren der Insel Lieps ermöglichte eine kontinuierliche Beobachtung der Wohlenberger Wiek.
Zentrum der Wohlenberger Wiek ist die Marina Weiße Wiek. Die Wasserwege von und zur Weißen Wiek muss man als stark befahren einschätzen. Hier wurde bis auf wenige Ausnahmen regelkonform gefahren.
Dem entgegen standen mehrfache Verstöße durch Surfer im nordöstlichen und im südwestlichen Teil der Wiek. Die Einstiegstellen waren am Parkplatz der Landstraße Wismar-Klütz vor dem Campingplatz, vor dem kleineren Campingplatz Beckerwitz sowie etliche illegale, kaum zu identifizierende kleinere Einstiegstellen. Hier störten besonders Einstieg und Surfen in sehr empfindlichen Bereichen am Ufer und im Flachwasser.
Im Bereich vor dem Campingplatz Beckerwitz und südlich der Marina Weiße Wiek werden weiterhin die im Vorjahresbericht genannten Bootsliegeplätze im Flachwasserbereich genutzt. Tendenz: steigend.

Vom Betreiber der Marina Weiße Wiek wurden wir über folgende Großveranstaltungen in diesem Jahr informiert:

Hierzu muss gesagt werden, das die Veranstaltungen jeweils von der Marina (Hafen) ausgingen. Die Surf-Veranstaltungen ab Tarnewitz Strand (Hotelstrand).

Am 8.06.2010 hatten wir in Tarnewitz ein Treffen mit Herrn Hundsdörfer und Herrn Brake von der Marina und Herrn Hausold und mir zu den Abläufen der genannten Veranstaltungen vereinbart. Dabei ging es uns besonders um die Einhaltung der Freiwilligen Vereinbarung und damit um geringfügigste Belästigungen für die Natur und die Menschen. Wir konnten Einfluss im Vorfeld auf Regattafelder und Anfahrtswege nehmen. Nicht mehr möglich waren Terminänderungen, da wir relativ spät hierzu informiert waren. Die Juli-Termine waren auf Grund der Mauserzeit bei einigen Seevogelarten kaum zu akzeptieren. Unsere Einwände hierzu werden für die Zukunft berücksichtigt.
Im einzelnen können die Veranstaltungen in Bezug auf Störungen für die Vogelwelt und die Umwelt wie folgt eingeschätzt werden:

Ein wichtiger Bestandteil unserer Beobachtungsfahrten sind die Touren zur Insel Lieps. Da diese Fahrten turnusgemäß erfolgen sollen, ist zu bemerken, dass hierbei Wetter, Wind und Wasserstand von entscheidender Bedeutung sind. Bei Hochwasser oder Sturm sind keine Seevögel oder Robben bzw. Seehunde zu beobachten.
Daher waren in diesem Jahr bis Ende Oktober insgesamt 10 Fahrten zur Lieps möglich.
Auch in diesem Jahr mussten wir Verstöße gegen die Freiw. Vereinbarung feststellen.
Motorboote, meist Leihfahrzeuge, mit auswärtigen Urlaubern besetzt, landen an der Lieps an der westlichen Seite an. Aber auch ein Tarnewitzer Solarboot wurde hier an Land entdeckt. Es folgten Aufklärungsgespräche unsererseits. Fotos liegen vor.

Mehrfach wurde in der Saison an mich herangetragen, dass das Fahrgastschiff
MS „Seebär“ , Eigner und Schiffsführer Herr Dunkelmann aus Boltenhagen, direkt mit dem Bug auf den Strand der Insel Lieps gefahren ist.
Im Gespräch am 26.10.2010 in Tarnewitz mit Herrn Dunkelmann wurde uns von ihm versichert, dass er seit August diesen Jahres nicht mehr an direkt an die Lieps heranfährt, sondern einen Abstand von mind. 100 m einhält. Dabei berichtete er uns,
dass die Seehunde bzw. Robben über das ganze Jahr auf der Lieps anwesend wären.
Von uns wurden jedoch nur am 6.09.2010 gegen 12.00 Uhr eine ausgewachsene Kegelrobbe und ein kleineres Tier (beide noch nicht eindeutig bestimmt) entdeckt.
Fotos von den beiden Tieren liegen vor.

Die Freifläche für Surfer in der Wohlenberger Wiek wurde stark genutzt. Dazu kamen Kite- und Windsurfer vor dem Strand des Campingplatzes Beckerwitz, die von uns nicht zu erreichen waren. Dazu wurden Broschüren und Flyer von uns an den Campingplatzbetreiber übergeben.
Vereinzelt wird die Wohlenberger Wiek von mittleren und kleineren Segelbooten und Motorbooten genutzt. Auch diese sind schwierig zu erreichen und damit kaum ansprechbar. Grund ist das flache Wasser. Hier sind Bootsverleiher und Hafenbetreiber gefragt.

Eggerswiek mit Hohen Wieschendorf Huk

Die Eggerswiek ist immer ein beliebter Ort für Ankerplätze von Segelbooten und Motorbooten bei Schönwetter und westlichen Winden.
Beobachtungen ergaben:
In der Regel hält man sich an die freiwillige Vereinbarung und fährt langsam zu diesen Plätzen. Geankert wurde vor und an den empfindlichen Flachwasserbereichen.
Das Problem waren auch hier wieder die Aktivitäten der Kite- und Windsurfer. Eingestiegen wird fast überall. Bei entsprechenden Windverhältnissen gelten dann scheinbar keine Regeln mehr für sie.
Wie auch in den vergangenen Jahren lockt der Hornfisch Angler nach Hohen Wieschendorf. Hauptsächlich wird nördlich des Anlegers mit Wathose bzw. vom Boot aus geangelt. Dieses geschieht im Rahmen der Freiw. Vereinbarung.
Ausnahmen waren vereinzelt Angler, die südlich des Anlegers angelten. Von einheimischen Anglern darauf hin angesprochen, stellte sich heraus, dass sie sich nicht informiert hatten und von auswärts angereist waren.(Lobenswert die Aktivitäten der einheimischen Angler in diesem Fall).
Es gibt Fotos der Hornfischangler.

Anfang des Jahres im Februar wurde am Strand von Hohen Wieschendorf das von uns aufgestellte Hinweisschild für Kite- und Windsurfer entwendet. Es wurden zwei neue Schilder geordert und inzwischen aufgestellt.

Hobener Bucht mit Fliemsdorf Huk

Die Hobener Bucht ist auf grund ihrer Nähe zu Wismar und Wendorf mit ihren Häfen weniger mit Sportfahrzeugen befahren als die anderen Buchten der Wismarbucht.
Trotzdem waren auch hier wieder Surfer zu beobachten. Einstiegstelle ist am Ufer des Feldweges von Fliemsdorf kommend. Ein normalerweise unbefahrbarer Weg, aber sie schaffen es trotzdem. Viele Steine im Flachwasser verhindern die erforderlichen Aufklärungsfahrten zu den Surfern von See aus.
Tendenz jedoch: weniger Störungen als im Vorjahr.
Bei entsprechender Wetterlage wird zwischen Fliemsdorf Huk und Fliemsdorf vor den sehr empfindlichen Bereichen von kleineren Motorbooten geankert. Hier halten sich die Verstöße in Grenzen.
Hin und wieder werden in diesem Abschnitt von Anglern Wattwürmer gegraben.
Auch sie sind schwer zu erreichen..

Südliche innere Wismarbucht

Die südliche innere Wismarbucht wird auf grund ihrer geografischen Lage von den Wassersportlern für die Durchreise von und zu den Wismarer Häfen genutzt.
Eine Ausnahme ist der Bereich vor Grasort. Wie schon im Vorjahr, meist aus Unkenntnis über bestehende freiwillige Vereinbarungen, wurden von mir hier kleinere Motorboote und Segeljollen von auswärtigen, oft jüngeren Sportlern, festgestellt. Hier konnte aufgeklärt werden. (Flyer, Broschüren u. Gespräche).

Östliche innere Wismarbucht mit Insel Walfisch

Die im vergangenen Jahr festgestellten unklaren Regelungen in der Freiw. Vereinbarung im Bereich der Wasserfläche vor Redentin und landseitig in Groß Strömkendorf sind Anfang diesen Jahres mit Hilfe entsprechender Aufkleber für die Schautafeln bereinigt worden:

1. Die Fläche vor Redentin/Fischkaten ist auf den Schautafeln rot eingefärbt worden. Die Broschüren und Flyer müssen in der Zukunft ebenfalls geändert werden.
Die Intensität der Wind- und Kitesurfer in diesem Bereich ist nicht weniger geworden.
2. Das im Projekt und in den Broschüren ausgewiesene Teilstück für die Nutzung durch moderne Wassersportarten (grüne Fläche) vor Groß Strömkendorf ist durch private Grundstücke davor nur durch den Wismarer Surfverein nutzbar. Alle anderen waren bisher durch Schlagbaum und Verbotsschilder von der Nutzung ausgeschlossen.
Ein Gespräch mit dem Vorstands-Mitglied des Wismarer Surfvereins, Herrn M. Witt, mit der Bitte um Abänderung dieses Zustandes führte letztlich zu folgender Lösung:
Ab sofort bietet der Wismarer Surfverein eine Gastmitgliedschaft und damit die kontrollierte Nutzung der Wasserflächen an.
Hinweise hierzu wurden durch uns per Aufkleber an den erforderlichen Stellen angebracht.
Ein zum Anfang der Saison am Strand von Redentin von uns aufgestelltes Verbotsschild für Surfer allgemein wurde bereits nach 14 Tagen samt Metallpfahl entwendet. Dafür wurden von uns zwei neue Verbotsschilder installiert. In Diskussionen mit Wind- und Kitesurfern wurden diese Schilder als „illegal“ bezeichnet. Für die Aufstellung auf diesem Privatland haben wir die ausdrückliche mündliche Genehmigung des Mitbesitzers Herrn F. Eggers aus Fischkaten!

Der Breitling wird im Sommer fast ausschließlich von den Anliegern, welche vor Fährdorf und Malchow liegen, genutzt. Auch Kanufahrer waren zu beobachten.

Die östliche innere Wismarbucht wurde in diesem Jahr mehrfach für die Durchführung von Segelregatten für Kinder und Jugendliche genutzt. Die relativ langsamen Bewegungen der Boote hierbei führten kaum zu Störungen bei den Seevögeln.
Der Einfluss auf die Führer der Trainer- und Begleitboote muss erhöht werden, um auch diese Fahrzeuge zum ruhigen Fahren in diesem Bereich anzuhalten.

Die Insel Walfisch wird in der Regel von Wassersportlern als NSG akzeptiert. Ganz selten wurden geringfügig Entfernungen zum Ufer falsch eingeschätzt.
Am 24.07.2010 wurden 2 Windsurfer beobachtet, die bei starken Winden von Strömkendorf kommend, Rast auf der Insel Walfisch machten. Auf Anfrage warum sie ins NSG eingedrungen waren, kam die Antwort, sie sind gleich wieder weg. Nachdem sie nach wenigen Minuten wiederum den Strand erreichten, habe ich die Wasserschutzpolizei informiert. Rückmeldung kam von dort nicht.

Kirchsee und Rustwerder (Poel

Die Kirchsee wurde im laufenden Jahr kontinuierlich angesteuert, um auch hier ständig präsent zu sein. Es hat sich hier wiederum bestätigt, dass die Freiwilligen Vereinbarungen zwar bekannt sind, aber nicht so ganz ernst eingehalten werden. Das Gebiet westlich der Fahrrinne der Kirchsee, als sehr empfindlich eingestuft, wird immer wieder in der Saison von Segeljollen und kleineren Booten zum Kreuzen genutzt.
Selbst hinter der Sandbank (Nehrung) an der westlichen Seite der Einfahrt zur Kirchsee ankerten vereinzelt Segeljollen. Leider waren diese durch das extrem flache Wasser für uns nicht erreichbar. Es waren nicht in erster Linie Urlauber, die beobachtet wurden, sondern auch Einheimische! (Fotos).
Eine Einstiegstelle für Surfer konnte mehrfach unterhalb des Hauses der Familie Lemke am Ostufer der Kirchsee festgestellt werden. Ein Gespräch mit der o.g. Familie ist erfolgt, aber es wurde noch kein Ergebnis erzielt.
Am Rustwerder, an der Südküste von Poel, wurde besonders wieder bei nördlichen Winden geankert. Dabei wurde die 3-m Linie recht genau eingehalten. Nur wenige Unbelehrbare wurden von uns auf die Regeln hingewiesen. Für den Vogelschutz wäre nach den bisherigen Erkenntnissen eine festgelegte Abstandslinie, vom Ufer gemessen ca. 200 m, weitaus wirksamer und für Kontrollen einfacher. Die Vielzahl der gerade hier beobachteten Vogelarten sollte hierfür ausschlaggebend sein.

Hannibal

An der Untiefe Hannibal konnten in diesem Jahr keine Verstöße festgestellt werden.
Da unsere Beobachtungstour im letzten Jahr zum Hannibal erst im November war, konnte sie nicht im Jahresbericht 2009 erscheinen. Die Tour mit Vogelkundlern und einem Fernsehteam des NDR war deshalb hier so interessant, da wir ca. 2000-3000 Eiderenten-Erpel auf der Untiefe Hannibal entdecken konnten.
Bei allen Kontrollfahrten waren keine Angler im genannten Gebiet.

Salzhaff und Gollwitz und nördl. Breitling mit Zaufe

Der nördliche Breitling, ab Fährdorf Brücke gesehen, wird ebenfalls fast ausschließlich von Anliegern genutzt.
Mehrfach gab es Störungen im Bereich der Großen Wiek am Naturschutzgebiet.
Hier wurden immer wieder Boote und Surfer im sensiblen und verbotenen Bereich gesichtet. Auch die Boote und Surfbretter am Strand am Haus „Seeheim“ gab es weiterhin, die evtl. von hier (am Naturschutzgebiet!) vermietet werden.
Von der Insel Langenwerder sind keine Meldungen über unmittelbare Störungen in den Flachwasserbereichen bekannt. Vereinzelt wurden kleine Angelboote in der Nähe gesehen. Am Kieler Ort scheinen die Aktivitäten, vor allem die der Angler, zugenommen zu haben. Gemeldet wurden mehrfach Angler und ankernde Segel- und Motorboote, auch im Naturschutzgebiet.
Ein Segler, der in der Kroy segelte, erklärte uns auf Anfrage, dass er schließlich unter Segeln fahre und dieses auch dürfe. Er wurde über seine Rechte aufgeklärt.
Das Gebiet für die modernen Wassersportarten vor Boiensdorf wurde sehr stark genutzt. Zu bestimmten Zeiten und Windbedingungen konnten wie im Vorjahr vor Boiensdorf und Pepelow über hundert Kite- und Windsurfer beobachtet werden.
Berührt wurden in einigen Fällen leider auch das Naturschutzgebiet von Wustrow. Hier waren es in erster Linie Windsurfer, die gegen Gesetze verstießen.
Trotz ständiger Unterstützung von ansässigen Naturschützern konnte das Einsteigen von Surfern vor Roggow auch in diesem Jahr nicht eingedämmt werden. Auch durch aufklärende Gespräche und Übergabe unserer Flyer und Faltblätter hat sich hier kaum etwas zum Vorjahr verändert. (siehe Pkt.9, Lösungsvorschläge ).
Die Befahrensregeln auf der nordwestlichen Seite des Fahrwassers wird von den Wassersportlern genau so genutzt wie die südöstliche, z.B. zum Kreuzen. Beteiligt daran sind sowohl Motorboote und Segelyachten als auch Kanus und sogar Luftmatratzen. Die Beobachtungen des Salzhaffs erfolgten auch von Land aus.
Daher war der direkte Kontakt in diesen Fällen zu den Wassersportlern bei Verstößen nicht möglich.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Schwerpunkte an Verstößen wie im letzten Jahr bei Roggow, am Kieler Ort und an der Großen Wiek liegen. Auch das Befahren der Gebiete im NSG Wustrow muss dabei genannt werden.

Vereinsinterne Bildungsarbeit

Alle Wassersportvereine der Wismarbucht wurden bedarfsgerecht mit unseren Broschüren und Flyern beliefert. Zusätzlich liegen diese in allen Häfen und Marinas
für die Wassersportler und für Naturschutzinteressierte aus.
Vorträge und Teilnahmen an Veranstaltungen erfolgten bei der Jahreshauptversammlung des Langenwerdervereins (in Groß Strömkendorf) und
bei der Jahreshauptversammlung des Anglerverbandes Wismar (an der Hochschule Wismar).
Vorgetragen wurden Erkenntnisse aus den Beobachtungen des Buchtrangers im vergangenen Jahr und geplante Maßnahmen für die angelaufene Saison.

Ein besonders Anliegen ist es, Kinder und Jugendliche mit unseren Zielen vertraut zu machen, und sie für die Erhaltung der Natur zu sensibilisieren. Wie im letzten Jahr wurde die Jahresabschlussveranstaltung der SKIPPIS beim Segelclub Insel Poel am 1.11.2010 von uns besucht und ein Kurzvortrag zu den Zielen der Freiwilligen Vereinbarung gehalten sowie ein paar Bilder von Kegelrobben und Seeadler gezeigt.

2.Bericht über die Ergebnisse der qualifizierten Beobachtung der Schutzgüter:

Zu einer wichtigen Institution sind die Beobachtungen von Seevögeln und Robben auf und an der Wismarbucht geworden.
Die bei den Beobachtungstouren und –Fahrten festgestellten Seevögel und Robben wurden jeweils mit Hilfe von Fachdatenblättern gezählt und örtlich bestimmt. Unterstützung hierbei gab es von ehrenamtlichen Naturfreunden aus dem Umkreis von Wismar.

Diese Aufzeichnungen sind im Anhang „Fachdatenerhebung / Kontrollbericht Buchtranger 2010“ zu ersehen. Sie werden dann im Winterhalbjahr in das Computerprogramm Win-ART übernommen. Zusammenfassend können folgende, hauptsächlich beobachtete bzw. gesichtete Tiere genannt werden:

Die großen Ansammlungen der Vögel direkt an der Insel Walfisch wurden nicht aufgenommen, da hier die Beobachtungen durch die Vogel-Warte auf der Insel intensiver und dauerhaft geführt werden und daher diese von dort detaillierter vorliegen.

3.Bericht über die Beschaffung von fachlich geeigneten Informationsmaterialien zum Gebietszustand:

Die ab 2.4.2010 geplanten Rundflüge zur Erfassung der Schiffs- und Bootsbewegungen auf der Wismarbucht, einschließlich der ruhenden Boote, begannen auf grund der lang anhaltenden Winterperiode erst am 19.04. 2010. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wurden die Ergebnisse gemeinsam mit den eingesetzten Fotografen analysiert und es wurden Maßnahmen zur Erreichung noch effektiverer Luftaufnahmen festgelegt.
Die seit dem 19.04.2010 durchgeführten Rundflüge wurden mit vorgegebener Flugroute
durchgeführt und als sehr gut bewertet. Eine zwischenzeitliche Vorausansicht wurde von mir bereits durchgeführt.
Diese Bilder werden wiederum in den Wintermonaten in den Computer mittels der Software
Win-ART eingegeben und vom STALU weiter verarbeitet.
Daraus erfolgt dann die Auswertung in Bezug auf Verstöße gegen die Befahrensregeln und die Größe des Sportbootaufkommens über die Saison auf der Wismarbucht.

4.Bericht über die Öffentlichkeitsarbeit mit den Medien:

– Internet-Foren

– Im Zuge der Vorbereitungen eines Besuches der Insel Walfisch am 2.06.2010 mit freien Redakteuren aus dem Raum Wismar wurden von uns die erforderlichen Sondergenehmigungen für das Betreten des Naturschutzgebietes beim STAUN Schwerin eingeholt. Für den Transport zur Insel wurde unser Boot „Runa“ zur Verfügung gestellt. Mit an Bord waren Herr Zeigert, Zeitungsreporter, und Herr Oldörp, Rundfunk- und Zeitungs- Reporter.
Die Führung auf der Insel übernahm der Inselverantwortliche, Herr Mewius, vom Langenwerderverein.
Der ganzseitige Artikel mit guten Fotos erschien am 8.06.2010 in der Ostsee Zeitung und nach Aussage von Herrn Zeigert auch in weiteren Tageszeitungen.

-Während einer Sendung am 13.06.2010 des Senders NDR 1 Radio MV wurden die Interviews Herrn Oldörps mit dem dem Buchtranger von dem Besuch der Insel Walfisch am 2.06.2010 zum Thema Probleme bei der Durchsetzung der Freiwilligen Vereinbarung gebracht. Leider war weder der Zeitpunkt der Sendung bekannt, noch gibt es einen Mitschnitt dieser Sendung für uns.
Von Bekannten wurde ich jedoch hierzu angesprochen und auf diese Weise informiert. Der Inhalt und die Art der Information wurde dabei als positiv eingeschätzt.

– Am 2.08.2010 war ein Treffen mit Herrn Dr. Werner, freier Journalist, für die OZ Bad Bad Doberan, in Rerik vereinbart. Unsererseits waren Herr Dr. Schwienhorst und ich anwesend. Thema bei diesem Interview waren die Störungen auf dem Salzhaff, insbesondere vor Roggow an der Hellbachmündung. Besonders wurden die Konsequenzen für die Zukunft für diese Gebiete bei ständigen, dauerhaften Verstößen gegen die Freiwilligen Vereinbarungen
behandelt.
Dieser Artikel erschien in der 31. Kalenderwoche in der Bad Doberaner Ausgabe der OZ.

– Mit Herrn Oldörp wurde am 13.09.2010 ein weiteres Interview in Wismar vereinbart. Beteiligt waren Herr H. Hausold, Vorsitzender der RVS Wismarbucht, und der Buchtranger.
Als Thema waren Ergebnisse und eventuelle Veränderungen durch die Initiativen und die Arbeit der RVS Wismarbucht bei der Durchsetzung der Freiwilligen Vereinbarung im Gespräch.
Der halbseitige Artikel erschien am 17.09.2010 in der Lokalausgabe Wismar der Ostsee Zeitung.

– Um die moderne Form der Kommunikation zu nutzen, wurden am 22.09.2010 entsprechende Artikel zu den Problemen Freiwillige Vereinbarung und Kite- und Windsurfen
auf der Wismarbucht ins Internet gesetzt. Es wurden die einschlägigen Surf-Foren für diesen Bereich angeschrieben. Hier die Foren im einzelnen:

Aus den ersten Anfängen dieser Kontaktaufnahmen waren sowohl positive als auch negative Reaktionen zu erkennen. Wir erwarten für die Zukunft einen intensiven und aufschlussreichen Gedankenaustausch auf dieser Ebene. Vorgesehen hierfür sind insbesondere die kommenden Wintermonate.

5.Bericht über die Besucherlenkung:

Durch unsere Initiative im vergangenen Jahr hatten wir landseitige Naturführungen mit Frau Dr. Schreiber im Bereich Zierow organisiert bzw. auf den Weg gebracht. Frau Dr. Schreiber stand auch dieses Jahr dafür wieder zur Verfügung.

Der Gedanke, die Adler-Reederei mit ihren Schiffen in Wismar für Informationen und Erklärungen an Bord zu gewinnen wurde mit einem ersten Gespräch mit dem Geschäftsführer in Wismar, Herrn Markussen, am 27.07.2010 in Angriff genommen. Herr Markussen war unserer Idee gegenüber sehr aufgeschlossen und bat um eine informelle Teilnahme an der nächsten RVS-Beratung im Rathaus. Bei entsprechender Einigung wäre im nächsten Jahr mit den angedachten Aktivitäten zu rechnen.

Am 26.10.2010 war ein Treffen mit Herrn Dunkelmann, Eigner und Schiffsführer der MS „Seebär“ aus Boltenhagen vereinbart. Hierzu waren wir mit Herrn Hausold und Herrn Schultz zur Marina nach Tarnewitz gefahren. Thema war hier ebenfalls die Informationstätigkeit an Bord seines Schiffes und die Unterstützung unsererseits, swie die Situation an der Insel Lieps.
Auch Herr Dunkelmann ist von der vorgenannten Idee angetan und sicherte uns seine Bereitschaft zu.
Ab 2011 sollen erste Versuche gestartet werden. Unsere Unterstützung wäre in Form von
Vorträgen und Lieferung von Informationsmaterialien.
Auf die mehrfach an uns herangetragenen Meldungen, dass Herr Dunkelmann mit seinem Schiff direkt gegen die Sandbank fährt, versicherte er uns glaubhaft, diese Praktiken seit August diesen Jahres (auch auf grund von Hinweisen des Meeresmuseums Stralsund) nicht mehr durchzuführen.

Von mir wurden in diesem Jahr 4 Personen zu einer Beobachtungsfahrt eingeladen, weil sie bei der Aufstellung von Zusatzschildern/Verbotsschildern geholfen hatten.

Die indirekte Besucherlenkung erfolgte wie im Vorjahr durch die Verteilung und Übergabe von Flyern, Broschüren und anderen Faltblättern und durch die in allen Häfen stehenden Schautafeln..
Mit der Belieferung von Häfen und Vereinen und durch direkte Übergabe an Wassersportler wurden ca. 1200 Druckerzeugnisse verteilt.

6.Bericht über die Information und Aufklärung der Bevölkerung:

Für diesen Abschnitt gelten die unter Punkt 5. beschriebenen Hinweise zusätzlich in vollem Umfang.
Folgende Personenzahlen wurden direkt über Veranstaltungen der Vereine angesprochen:

Auf allen diesen Veranstaltungen waren Vorträge mit Informationen über das Anliegen der Projektgruppe und des Buchtrangers zum Naturschutz und die Freiwilligen Vereinbarungen das Thema.

7. Bericht über die Zusammenarbeit mit Interessengruppen, Behörden und Gemeinden:

Ein besonders erfolgreicher Kontakt hat sich in der Vergangenheit mit den Mitgliedern des Langenwerdervereins entwickelt .Hierbei konnte beiderseits mit Rat und Tat unterstützt und geholfen werden. Erinnert sei hier nur an mehrere Großaktionen im Zusammenhang mit dem Neubau der Unterkunft auf der Insel Walfisch.
In der Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei und der Fischereiaufsicht Wismar haben sich keine Veränderungen zur Vorsaison ergeben.
Unterstützung in unserer Arbeit ist uns von der WS-Polizei jederzeit zugesichert. Da von uns keine schwerwiegenden Verstöße gegen geltendes Recht aufgefallen waren, außer dem Betreten Unberechtigter der Insel Walfisch, gab es hier auch keinen direkten Handlungsbedarf. Das Verhältnis im Umgang miteinander ist als sehr gut zu bezeichnen.

Da die Fischereiaufsicht ihre Arbeit mit Überraschungseffekt ausübt, ist eine Absprache aus rein dienstlichen Gründen von ihnen nicht erwünscht.
Eine enge Zusammenarbeit fand mit dem StALU Schwerin und vereinzelt auch mit den Kollegen aus Rostock statt. Mit den Vertretern des Amtes Neuburg (?????) wurden intensiv die Probleme mit dem wilden Zugang der Surfer und Kitesurfer im Bereich des Salzhaffs besprochen und Möglichkeiten für das Verhindern gesucht.

Der Kontakt zur UNB Wismar, zu Herrn Podelleck wird weiterhin gepflegt. Herr Podelleck ist an einer Zusammenarbeit sehr interessiert und hat seine Unterstützung angeboten. Dieses soll durch Hilfe in rechtlichen Fragen und durch Begleitung bei Kontrollen erfolgen.
Als sehr erfolgreichen Kontakt ist die Zusammenarbeit mit der Bauamts-
Leiterin des Amtes Neuburg, Frau Pottberg, zu bezeichnen, die wiederum in vielen
Angelegenheiten mit Rat und Tat zur Seite stand.
Gleiches gilt für den Kontakt zu Herrn Mevius in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Hohenkirchen. So konnten Zusatzschilder problemlos in Hohen Wieschendorf, einer beliebten Einstiegsstelle für Surfer, aufgestellt werden.

Sehr enge Kontakte pflegen wir mit dem Fachdienstamt Umwelt von MNW. Die Leiterin der unteren Wasserbehörde arbeitet aktiv in unserer Projektgruppe mit und vertritt dabei auch die Interessen der unteren Naturschutzbehörde. Mit Herrn Höpel wurden bereits jetzt die Aktivitäten für das jahr 2011 besprochen.

Kontakte und Zusammenarbeit mit ansässigen Wassersportvereinen sind inzwischen selbstverständlich geworden.

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gibt es auch mit der Bürgermeisterin Von Poel, obwohl ihre Gemeinde trotz mehrfacher Versuche noch immer kein Mitglied in der Freiwilligen Vereinbarung geworden ist. Einige Mitglieder der Gemeindeversammlung sind mit den Einschränkungen im Breitling und in der Kirchsee noch immer nicht einverstanden. Aber Frau Schönfeldt unterstützt uns in der praktischen Arbeit sehr wirkungsvoll.

8.Bericht über Zusammenarbeit mit anderen im Gebiet tätigen ehrenamtlichen Helfern:

Die bisherigen Kontakte zu den folgenden Vereinen und Personen stellen sich folgendermaßen dar:

a.Langenwerderverein, Beste Beziehungen auf fachlicher und freundschaftlicher Art. Der Verein unterstützt uns mit fachlicher Beratung bei Kontrollfahrten durch seine Mitglieder.
Z.B.: durch Herrn B. Freitag und Herrn J. Mewius. Wir gaben Unterstützung beim Bau Ihres neuen Gebäudes auf der Insel Walfisch durch entsprechende Wassertransporte.

b.Frau Dr. Schreiber, hat bereits Führungen durch unsere Vermittlung durchgeführt und ist dazu weiterhin bereit. Sie begleitete den Buchtranger bei Kontrollfahrten und unterstützt hier mit ihrem Wissen.

c.Herr Dr. Schwienhorst, Unterstützt insbesondere bei der Belehrung von Wind- und Kite-Surfern vor Teßmannsdorf und Roggow (Salzhaff).

d. Herrn Joachim Steinbrück, Herr Steinbrück ist ehemaliger Landschaftsgärtner und wohnt in Fischkaten, direkt am Wendehammer, der von den Surfern als Parkplatz genutzt wird. Herr Steinbrück wurde von uns mit Faltblättern ausgerüstet, um uns bei der Aufklärungsarbeit zu unterstützen.

Neue Kontakte wurden aufgenommen zu:

e. Frau und Herrn Wroblewski, die Fam . Wroblewski unterstützt bei der Aufklärung und Feststellung von Verstößen von Kite- und Windsurfern auf der inneren östlichen Wismarbucht vor Redentin/Fischkaten

9.Zusammenfassende Auswertung der Konfliktschwerpunkte sowie Vorschläge zu deren zukünftigen Lösung:

Die Hauptbelastung der Wismarbucht ist auch 2010 durch die modernen Sportarten wie Kite- und Windsurfen, Jet-Ski`s und schnelle Motorboote geprägt. Diese Sportarten werden fast über das ganze Jahr hinweg betrieben. Zwar ist das Surfen von kräftigen Winden und bestimmten Lieblings-Windrichtungen abhängig, aber es geht auch bei etwas geringeren Windstärken. Da die Belastung bereits aus dem Vorjahr zu erkennen war und auch Maßnahmen zur Eindämmung angedacht waren, war die rasante Zunahme dieser Sportarten in den letzten beiden Jahren in diesen Ausmaßen nicht zu erwarten.
Die auffälligsten Vorkommnisse der Saison hier nach Beobachtungsorten:

Östliche innere Wismarbucht, vor Fischkaten:

Als gängige Einstiegstelle für Surfer beider Arten hat sich der Wendehammer vor den Reed gedeckten Wohnhäusern entwickelt. Herkunft der Surfer aus allen Landesteilen, jedoch besonders stark vertreten der Schweriner und Parchimer Raum. Surfgebiet ist dabei besonders die hochsensible Zone am Ufer im Flachwasserbereich.
Maßnahmen zur Abwendung waren Aufklärungsgespräche und Faltblattübergaben.
Jedoch ohne sichtbaren Erfolg. Diskutiert wurde seitens der Surfer besonders über das nicht öffentliche Surfgebiet vor Strömkendorf und die „Freiwilligkeit“ beim Einhalten der Regeln.
Es wurden zwei sog. Verbotsschilder installiert.
Die Korrektur der farblich nicht eindeutig dargestellten sensiblen Zonen in diesem bereich wurde auf den Schautafeln berichtigt.

Lösungsvorschlag:
a. Auch in den neuen Broschüren und Flyern müssen die Flächen entsprechend eingefärbt werden, um jegliche Missverständnisse auszuschalten.
b. Herr Steinbrück bleibt weiterhin mit der Aufklärung und mit der Faltblattverteilung tätig.
c. Verstärkte Beobachtung und Belehrung

Östl. innere Wismarbucht, Uferbereich Feldweg ab Aussichtsturm Poeler Landstraße:

Diese Einstiegstelle für Surfer wurde in der vergangenen Saison mit unserem Zusatzschild ausgerüstet. Seitdem wurde von mir hier kein Surfer mehr beobachtet.

Östl. innere Wismarbucht, Surfgebiet vor Groß Strömkendorf:

Dieses in unseren Druckschriften ausgewiesene Gebiet für moderne Wassersportarten war wegen privaten Landbesitzes nur von Mitgliedern des Wismarer Surfvereins zu erreichen. Ein verschlossener Schlagbaum hinderte fremde Wassersportler am Zutritt.
Diese Einschränkung konnte durch das Angebot des Wismarer Surfvereins zur Vergabe von Gastmitgliedschaften an Interessen verändert werden.
Als Problem hat sich nun gezeigt, dass die Windsurfer die Kite-Surfer nicht akzeptieren wollen.

Lösungsvorschlag:
Diskussion in der RVS-Runde.
Erneute Gesprächsrunde mit dem Wismarer Surfverein zu diesem Thema.

Kirchsee:

Es wurden auch wieder kleinere Boote in den Flachwasserbereichen westlich des Fahrwassers beobachtet. Überwiegend Urlauber auf ihren Fahrten. Hier ist verstärkte Aufklärung erforderlich. Auch durch die Bootsverleiher.( Flyer und Broschüren sind dort vorhanden!).
Eine mehrfach beobachtete Einstiegstelle liegt am östlichen Ufer des Fahrwassers,
unterhalb des Hauses der Familie Lembke in Niendorf.

Lösungsvorschlag:
Da dieser Einstieg auf privatem Gelände erfolgt, wurde das Gespräch mit Herrn Lembke geführt. Mit seiner Hilfe wäre dann die Aufstellung unseres Zusatzschildes ein erster Schritt zur Lösung. Herr Doberschütz (SCIP InselPoel) will uns bei der Lösung mit Hilfe seiner guten Kontakte zu Herrn Lembke unterstützen.

Hobener Bucht, Feldweg zum Ufer:

Diese Stelle wurde sichtbar weniger als im Vorjahr als Zugang zum Surfen genutzt. Trotzdem der Weg unpassierbar scheint, sind hin und wieder Surfer zu beobachten. Die Zufahrt für Kontrollen ist sowohl von Land als auch vom Wasser her kaum möglich.

Lösungsvorschlag:
Aufstellung eines Zusatzschildes von uns. Dazu wurde das Amt Klütz bereits im Juli 2009 angeschrieben.
Weitere Bemühungen sind hier erforderlich.

Wohlenberger Wiek, Campingplatz Beckerwitz:

Die hier beobachtete Surf-Einstiegstelle wird mit einem Zusatzschild von uns ausgerüstet.

Insel Lieps:

Die Insel Lieps muss kontinuierlich beobachtet werden. Verstöße können durch unsere Präsenz eingedämmt werden.
Die Fahrten des Fahrgastschiffes „Seebär“ Anfang des Jahres, mit dem Angebot der Fahrt zu den „Seehundbänken“, waren nach unserer Auffassung zu dicht an der Lieps.
Herr Dunkelmann hält die nötigen Abstände nach seinen Angaben ab sofort ein.
(Siehe Pkt.5 dieses Berichtes!).

Eggerswiek, nördlich Anleger Hohen Wieschendorf:

In diesem Bereich vor dem Strand im Flachwasserbereich waren in dieser Saison , vor allem zum Anfang des Sommers, Kite- und Windsurfer aktiv. Dieses auch bei Badebetrieb.

Lösung:
Es wurden nach dem Diebstahl des Schildes nördlich des Anlegers nun zwei Hinweisschilder zum Thema Surfen installiert. Eines nördlich und eins südlich des Anlegers im Strandbereich.

Große Wiek, vor Stove:

Durch die Sperrung der privaten Straße, mehrere hundert Meter vor dem Strand, wurden in diesem Bereich keine Jet-Skifahrer mehr festgestellt.
Das Befahren der Großen Wiek im Teilbereich NSG durch Sportfahrzeuge bleibt ein ungelöstes Problem. Immer wie der waren meist kleinere Boote und Windsurfer hier zu beobachten, deren Herkunft und Einstieg kaum auszumachen sind, zu beobachten.

Lösung:
Kontaktaufnahme mit dem Betreiber des Hauses „Seeheim“. Auf und vor seinem Gelände lagern über die Saison Boote und Surfbretter am Strand.

Salzhaff, Kieler Ort:

Die hier festgestellten Angler, ankernden Boote und Jet-Ski`s sind durch unsere Aktivitäten kaum zu beeinflussen. Da es sich hier um ein NSG handelt, sind besonders die Behörden gefragt.

Lösungsvorschlag:
Die Projektgruppe der Regionalvereinigung könnte sich um intensive Gespräche mit der Außenstelle der Wasserschutzpolizei in Rerik bemühen, um gemeinsam wirksame Lösungen anzustreben

Salzhaff, vor Teßmannsdorf:

Das Problem ist durch die beiden Schlagbäume gelöst. Es sind so gut wie keine Einstiege von Surfern mehr beobachtet worden.

Salzhaff, vor Roggow und Roggow-Ausbau:

Hier muß insbesondere der Bereich um die Hellbachmündung geschützt werden.
Die Aktivitäten der Surfer in diesen Bereichen sind zum Vorjahr kaum verändert.
Erschwerend für uns ist, dass uns von der Stadt Rerik (Eigentümer) keine Erlaubnis für die Aufstellung zusätzlicher Schilder erteilt wird, mit der Begründung, es schadet dem Tourismus der Region.

Lösungsversuch:
Es gab hier den Vorschlag, schwimmende Schilder auf dem Wasser zu installieren, um frei von den Reriker Entscheidungen handeln zu können. Dieses Thema sollte in der RVS-Projektgruppe zur Diskussion gestellt werden.

Wismar, Nov. 2010
U. Eichel, Buchtranger

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